NWZ 21.03.2023

Wie Britta ihre Brüder zum Staunen bringt

Die 28-jährige Britta Oltmann aus Bösel spielt seit Januar Rugby beim SV Bethen. Sie erzählt, was sie an der Sportart fasziniert und wie ihr Umfeld auf ihre neue Leidenschaft reagiert.

Rugby-Spielerin Britta Oltmann bei einer Tackling-Übung im Training
Steffen Szepanski

Bethen - Sie ist die künftige Braut, die sich traut. Vor den Altar, na klar. Aber auch ins Tackling. Britta Oltmann spielt seit Januar beim SV Bethen Rugby. „Ich habe lange nach dem richtigen Sport für mich gesucht, und jetzt habe ich ihn gefunden“, sagt die Heilerziehungspflegerin aus Bösel, die inzwischen in Garrel wohnt und in nicht allzuferner Zukunft ihren Verlobten heiraten möchte. „Man kann sich so richtig schön auspowern, und es herrscht ein toller, freundschaftlicher Umgang untereinander.“ Klar, an einiges müsse man sich erst gewöhnen: „Es hat zuerst etwas Überwindung gekostet, so richtig in eine Person reinzulaufen“, berichtet die 28-Jährige von ihren ersten Tacklings, mit denen der ballführende Spieler des Gegners von den Beinen geholt werden soll. „Aber man bringt den Gegner gesichert zu Boden, Verletzungen sollen verhindert werden“, erklärt sie.

Kein Zurückschrecken vor blauen Flecken

Blaue Flecken gibt es beim Rugby trotzdem immer wieder, deshalb haben Brittas Brüder auch ganz schön gestaunt, als sie ihnen von ihrer neuen Sportart erzählt hat. „Die haben gesagt: ,Du hast doch früher immer als Erste aua geschrien’“, erinnert sie sich schmunzelnd. Aber früher ist lange her, und heutzutage stürzt sie sich ohne Rücksicht auf mögliche Schmerzen ins Tackle-Shield, mit dem die Angriffe trainiert werden.

Britta Oltmann, Rugby-Spielerin des SV Bethen

Britta Oltmann war eine der Ersten, die sich dem neuen Frauen-Rugby-Team des SV Bethen angeschlossen hat. Gegründet hatte es Steffen Göhrs, der sich schon seit Jahren für die Verankerung des Rugbys in der Region einsetzt und mit dem Männerteam der Crusaders Erfolge gefeiert hat, Anfang des Jahres. An der in Deutschland immer noch wenig verbreiteten Sportart fasziniert ihn, „das Körperliche auf fairer Ebene, und dass Menschen jeglichen Körpertyps mitmachen können“. Egal, ob groß, klein, dick oder dünn – jeder könne im Rugby seine Stärken einbringen. Spieler mit großer Kraft würden ebenso benötigt wie flinke Leichtgewichte, taktisches Verständnis sei ebenso vonnöten wie Passsicherheit. Und eben der Respekt vor dem Gegner – Rugby, so heißt es, sei zwar eine harte Sportart, aber eine, die von Gentlemen gespielt werde. Oder eben von Gentlewomen. „Frauen-Rugby ist weltweit im Kommen und wird sehr gefördert“, berichtet Göhrs. 

Verstärkung gesucht

Sechs bis neun Frauen sind zurzeit montags und donnerstags von 19 bis 21 Uhr auf der Sportanlage des SV Bethen dabei, wenn parallel – und zum Beispiel beim Passen auch mal gemeinsam – mit dem Männerteam trainiert wird. Interessierte können einfach vorbeikommen, schließlich werden noch Spielerinnen gebraucht. Für das nächste Jahr strebt Göhrs die Teilnahme am Ligabetrieb an. Zurzeit steht erst einmal das Grundlagentraining im Vordergrund, aber auch schon das Mitspielen bei dem einen oder anderen Turnier. Gespielt wird mit einer 7er- statt einer 15er-Mannschaft in der Rugby-Union-Variante, die am weitesten verbreitet ist. Die Regeln unterscheiden sich laut Göhrs nicht von denen der Männer. Das heißt vor allem, dass beim Versuch, den eiförmigen Ball im Malfeld (so etwas wie die Endzone) des Gegners abzulegen, nicht nach vorne gepasst werden darf. Außerdem darf der Gegner beim Tackling nicht zu weit oben umklammert und so zu Fall gebracht werden.

Vorurteile

Zu Fall bringen die Rugby-Spielerinnen auch so manches Vorurteil, wenn sie im Winterregen auf einem matschigen Platz keinem Zweikampf aus dem Weg gehen. „Klar wird man als Frau, die Rugby spielt, noch hier und da belächelt“, sagt Britta Oltmann, die vor Kurzem gemeinsam mit Mitspielerinnen und Mitspielern das Six-Nations-Turnier, eine Art inoffizielle Europameisterschaft, am TV verfolgt hat. „Aber im Großen und Ganzen ist die Resonanz positiv.“ Außerdem sind ja auch Fußballerinnen lange belächelt worden, und nun werden ihre Spiele wie zuletzt während der EM zur besten Sendezeit für ein Millionen-Publikum im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen.

Trainer Steffen Göhrs erklärt Britta Oltmann und ihren Mitspielerinnen, was beim Tackling zu beachten ist.

Ihr Verlobter und der Rest der Familie, Freunde und Bekannte stehen sowieso hinter Britta Oltmann und ihrer neuen Leidenschaft. Ihre Eltern haben nur eine Bitte. „Ich sollte ihrer Meinung nach zwei Monate vor der Hochzeit eine Rugby-Pause einlegen“, sagt die Heilerziehungspflegerin schmunzelnd. Damit die Braut, die sich ins Tackling traut, vor dem Altar nicht lädiert ausschaut...

Quelle: https://www.nwzonline.de/sport/rugby-wie-britta-ihre-brueder-zum-staunen-bringt_a_4,0,57948450.html

MT 25.10.2022

Rugby: Crusaders Cloppenburg haben große Ziele

Abteilungsleiter Steffen Göhrs möchte mit dem Männerteam mittelfristig an der Tabellenspitze der Verbandsliga Nord mitmischen. Zudem plant er den Aufbau einer Frauenmannschaft.

Leistungsträger bei den Crusaders: Julian Conredel (Mitte) am vergangenen Samstag bei der 10:46-Niederlage gegen die Northern Lions aus Rastede/Varel. Foto: Wulfers

Auf der Sportanlage des SV Bethen präsentierten am vergangenen Samstag nicht nur die Fußballer ihr Können. Während der Kreisligist den BV Bühren mit einer 4:0-Niederlage nach Hause schickte, ging es einige Meter weiter auf einem anderen Rasenplatz deutlich robuster zu Sache: Beim Rugby, das zu den härtesten Sportarten der Welt zählt. Zwar verloren die Crusaders Cloppenburg die Verbandsliga-Partie gegen die Northern Lions aus Rastede/Varel mit 10:46, Abteilungsleiter und Spielertrainer Steffen Göhrs sah im Vergleich zu den beiden ersten Saisonniederlagen aber eine Leistungssteigerung. „Wir hatten zu Beginn der Serie große personelle Probleme. Mittlerweile hat sich die Lage entspannt, daher funktioniert es auf dem Platz immer besser.“

Nach zwei schwierigen Corona-Spielzeiten sind die „Kreuzfahrer“ – so die Übersetzung für Crusaders – froh, dass sie wieder regelmäßig trainieren und um Punkte spielen dürfen. Zum erweiterten Männer-Kader zählen zwar insgesamt 35 bis 40 Spieler, „der harte Kern setzt sich derzeit aber aus rund 15 Leuten zusammen“, so Göhrs.

Es ist ein „bunter Haufen“ im Alter von 17 bis 45 Jahren, der bei den Crusaders versucht, den ovalförmigen Ball an der gegnerischen Mannschaft vorbeizutragen oder zu kicken, um ihn im so genannten Malfeld des Kontrahenten abzulegen (so die Kurzform des komplexen Regelwerks). „Überwiegend spielen bei uns Akteure aus dem Kreis Cloppenburg. Wir haben aber auch Spieler aus anderen Nationen wie Frankreich, Spanien, Großbritannien, Paraguay und Guinea“, sagt Steffen Göhrs.

Steffen Göhrs

Der 30-Jährige, der in der Rugbyabteilung des SV Bethen alle Fäden in der Hand hält, ist dennoch ständig auf der Suche nach Neuzugängen – und gerät ins Schwärmen, wenn er von „seinem“ Sport spricht. „Rugby ist eine sehr variables und spektakuläres Spiel, eine Mischung aus Fußball und American Football. Man passt mit den Händen und kickt mit den Füßen. Zudem können auf den verschiedenen Positionen sowohl schmale und wendige als auch große und fülligere Leute zum Einsatz kommen.“ Trainiert wird übrigens zweimal die Woche.

In der 9 Teams umfassenden Verbandsliga Nord, wo die Crusaders Cloppenburg momentan den 7. Platz belegen, will sich der Verein in den kommenden Jahren deutlich nach oben arbeiten. „Ich denke schon, dass mittelfristig der Sprung an die Tabellenspitze möglich ist“, sagt Steffen Göhrs.

Darüber hinaus hat sich der Abteilungsleiter das Ziel gesetzt, eine Frauenmannschaft aufzubauen. „In vielen Ländern erlebt das Frauen-Rugby momentan einen regelgerechten Boom. Ich hoffe, dass wir eines Tages eine 7er Mannschaft zu einer Deutschen Meisterschaft schicken können.“ Zunächst aber ist er gespannt, wie die Resonanz auf die Probetrainingseinheiten ist, die die Crusaders anbieten.

Zwar werden beim SV Bethen die Fußballer wohl auch weiterhin die erste Geige spielen, die Rugbyabteilung möchte aber weiter auf sich aufmerksam machen. Natürlich auch mit Erfolgen. Beim nächsten Heimspiel gegen den FC St. Pauli III, das am Samstag, 5. November, ausgetragen wird, soll unbedingt der erste Saisonsieg gefeiert werden.

Fakten:

• Die Crusaders Cloppenburg – die Rugbyabteilung des SV Bethen – wurde 2017 gegründet. Neben der Herrenmannschaft, die in der Verbandsliga Nord aufläuft, gibt es derzeit ein Jugend- (U12 bis U16) sowie ein Kinderteam (U8 bis U10).

• Das nächste Ziel der Crusaders ist es, eine Damenmannschaft aufzubauen. Aus diesem Grund veranstaltet der Klub an den kommenden drei Sonntagen (30. Oktober, 6. und 13. November) jeweils von 11 bis 12.30 Uhr ein Probetraining in Bethen.

• Nähere Infos zu der Rugbyabteilung gibt es im Internet unter https://www.crusaders-cloppenburg.de.

MT 14.06.2020

Crusaders fiebern dem Ligastart entgegen

Rugby: Im Jahre 2017 gegründet, gab es zunächst eine Spielgemeinschaft mit 1860 Bremen. In der neuen Saison gehen die Crusaders Cloppenburg erstmals als eigenständiges Team ins Rennen.

Perfekter Kick: Spielertrainer Steffen Göhrs zeigt wie es gemacht wird. Foto: Wulfers

Während kontaktlose Sportarten, wie zum Beispiel Tennis, am vergangenen Wochenende bereits mit dem Spielbetrieb starten durften, hängen sie (noch) in der Warteschleife: Die Rugby-Spieler vom SV Bethen hoffen im September den Wettkampf wieder aufnehmen zu können.

Seit drei Wochen ist für die Crusaders auf der Sportanlage des SV Bethen wieder zumindest eingeschränktes Training möglich. „Wir arbeiten derzeit verstärkt an den Basics. Verbesserung der Fitness und Passübungen, mehr geht noch nicht“, meint Spielertrainer Steffen Göhrs. Der nächste vom Deutschen Rugby-Verband vorgegeben Schritt wäre „Touch-Rugby“, wo Berührungen bis zur Hüfte erlaubt sein sollen. „Wir hoffen, dass es im September losgehen kann“, sehnt Göhrs mit seinem Team dem Wettkampfauftakt herbei.
Team folgt stetigem Aufwärtstrend.

Dann wollen sie erstmals als eigenständiges Team ihr Können unter Beweis stellen, denn die Mannschaft verzeichnete in den ersten drei Serien seit der Gründung 2017 einen steten Aufwärtstrend. Dem vorletzten Platz in der Verbandsliga Nordwest folgte ein fünfter Rang und in der abgebrochenen Spielzeit 2019/20 landete die Mannschaft sogar auf Platz zwei. „Je mehr Erfahrung die Spieler bekommen, desto größer wird ihre Sicherheit“, weiß Göhrs, der selbst fast schon als „alter Hase“ gilt. Seit 2011 spielt der 27-Jährige Rugby und brachte es bei 1860 Bremen immerhin zu Einsätzen in der zweiten Bundesliga.

Soweit ist sein Team zwar noch nicht, doch mit dem Schritt in die Eigenständigkeit verspricht sich Göhrs einen weiteren Aufwärtstrend. „Unsere Kadergröße bietet mittlerweile genügend Spielraum. Dennoch brauchen wir stetig neue Spieler, da wir als gemischte Gruppe aus überwiegend Berufstätigen, nicht immer auf jeden Spieler zurückgreifen können. Der Zusammenhalt in der Gruppe ist sehr groß. Wobei das für eine Rugbymannschaft normal ist, da man ohne starken Zusammenhalt beim Spiel nicht viel ausrichten kann. Eine fortwährende Unterstützungsarbeit des Teams und gute Kommunikation sind das mit das Wichtigste in Angriffs- und Verteidigungssituationen. Alleine kann niemand etwas ausrichten.“

Sicherheit und Fairness oberstes Gebot

Auch mit einem weiteren Vorurteil räumt Göhrs auf: „Natürlich ist Rugby Kontaksport. Aber wir sind keine prügelnden, brutalen Sportler. Rugby ist stark reglementiert. Sicherheit und Fairness sind bei uns oberstes Gebot.“

Der Kader: Spielertrainer Steffen Göhrs, Cotrainer Simon Aumüller, Kapitän Theo Westerkamp, Benedikt Rode, Markus Steinkamp, Vladi Kuhn, Julian Conredel, Christoph Plettenberg, Rasim Akan, Jan Tödtmann, Mustafa Fezoula, Kai Tietjen, Frank Wingbermühle, Jonas Hogeback, Erwin Lachenmaier, Jonas Becker, Marcel Klatt, Robin Brüggemann, Luca Tensing, Gérard Nkeck, Luca Bley, Fabian Vornhagen, Maximilian Grüß, Luca Meinel, Lennart Osterkamp, Falek Hamid, Thomas Middendorf, Moritz Fangmann, Lucas Westphal, David Kolber.

MT 18.04.2018

Weiter voll motiviert: die Rugbyspieler der Spielgemeinschaft Bethen/Bremen. Foto: Toni Stache

Ricklinger überrennen SG Bethen

Bether Rugbyspieler verlieren mit 0:72 gegen Ricklingen08
Bethen (mt). Eine 0:72-Niederlage gegen Ricklingen 08 mussten die Rugbyspieler der neu gegründeten SG Bremen/Bethen hinnehmen. Von Beginn an kamen die Gäste aus Hannover besser ins Spiel. Mit starken Läufen der Außendreiviertel setzten die Ricklinger die Verteidigung der Spielgemeinschaft stark unter Druck. Die ersten Trys wurden schon nach wenigen Minuten gelegt. Die Verteidigung der Bether wurde zunehmend besser, dennoch konnten die Gastgeber die starken Läufe der Ricklinger nicht immer verhindern. Nachdem die Verteidigung immer besser wurde, die Tackles besser saßen und auch die Rucks sicherer waren, sollten auch die Sturmphasen der Bether besser werden, wodurch einige Meter gemacht werden konnten. Doch immer wieder waren es kleine Fehler, die die Ricklinger nutzten, um wieder in Ballbesitz zu kommen und zu punkten. Nach der Halbzeitpause waren die Bether wach und konnten nach Fehlern der Ricklinger Verteidigung viele Meter machen, ohne allerdings Punkte zu erzielen. Trotz der deutlichen Niederlage bleibt die Motivation bei den Bethern hoch.

MT 19.10.2017

MT 03.05.2017

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